Eisen – ein bedeutender Bau- und Werkstoff

Der energieaufwändigste Teil der Eisenproduktion ist der Reduktionsprozess, bei dem das Eisenerz reduziert wird und seinen Sauerstoffanteil verliert. Eisen wird zu verschiedenen Produkten weiterverarbeitet, die in unserem Alltag Verwendung finden, z. B. in Autos und Gebäuden.

Jedes Jahr werden weltweit 1,9 Milliarden Tonnen Eisen produziert, wovon zwei Drittel aus der Primärproduktion, d. h. der Gewinnung von Eisenerz, und ein Drittel aus recycelten Materialien stammen.

Die Eisenproduktion stützt sich derzeit ausschließlich auf fossile Brennstoffe. Als Folge ist die Eisenindustrie für etwa 8 % der jährlichen globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich und damit einer der wesentlichen Treiber des Klimawandels. Da sich die Gesellschaft auf dem Weg zu einem weltweiten Netto-Null-Emissionsausstoß befindet – der notwendig ist, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abzuwenden -, steht die Eisenindustrie vor großen Herausforderungen. Andererseits ist dies für die Branche eine einmalige Chance, einen wirkungsvollen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten und gleichzeitig die Eisenproduktion für die Zukunft zu sichern.

Nicht nur die Aufsichtsbehörden und Investoren fordern den Übergang zu einer umweltfreundlicheren Eisenproduktion: Immer mehr Kunden in aller Welt sind sich über die Auswirkung ihrer Kaufentscheidungen im Klaren; die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten steigt daher rapide an.

Die Nachfrage nach Eisen wird bis 2030 voraussichtlich auf 2,2 Milliarden Tonnen pro Jahr ansteigen, was einen jährlichen Zuwachs von 50 Millionen Tonnen bedeutet. Die Produktion von grünem Eisen hilft, diese Nachfrage zu decken und gleichzeitig Verantwortung für die kommenden Generationen und einen gesunden nachhaltigen Planeten zu übernehmen

Wer wir sind?

Hylron: Grünes Eisen

HyIron entstand durch eine Partnerschaft namibischer und deutscher Unternehmen, die auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien und Engineering arbeiten. Zentral ist die HyIron-Technologie, ein innovatives Verfahren zur Reduktion von Eisenerz in einem Rotationsofen mit Hilfe von grünem Wasserstoff, also völlig kohlenstoffneutral. Jede Tonne Eisen, die auf diese Weise produziert wird, ersetzt 1,8 Tonnen CO2 im konventionellen Verfahren!

HyIron hat das Ziel, die Produktion von grünem Eisen zu starten und schnell zu steigern. Die industrielle Netto-Null-Produktion von Eisen ist bereits heute wirtschaftlich wettbewerbsfähig und hat positive ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette.

Wie es funktioniert

Eisenerz ist ein Oxid, das man reduziert, indem man es von seinem Sauerstoffgehalt trennt, um es dann zu Stahl oder Gusseisen weiterzuverarbeiten. Für diesen Prozess wird ein Reduktionsmittel benötigt, das dem Eisenerz den Sauerstoff entzieht. Derzeit sind fossile Kohlenstoffe wie Kokskohle die am häufigsten verwendeten Reduktionsmittel. Bei HyIron ersetzen wir diese Kohlenstoffe durch grünen Wasserstoff (d. h. vollständig auf der Grundlage erneuerbarer Energien), um ein Produkt namens „Direktreduziertes Eisen“ (DRI, Direct Reduced Iron) zu erzeugen, das wiederum zu Hot or Cold Briquetted Iron (HBI or CBI) (Heißes oder Kaltes Brikettiertes Eisen) brikettiert wird – und das bei null Emissionen!

Dieses Produkt kann dann direkt in Gießereien oder Stahlwerken verwendet werden, um als Stahl oder Gusseisen seinen Weg in unseren Alltag zu finden.

Klassisches Verfahren mit Kohlenstoff

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Wasserstoff als neues Reduktionsmittel

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Projekt GEiSt

Das Projekt GEiSt („Grünes Eisen in der Stahlindustrie“) erprobt die Technologie in Lingen, Deutschland, in Zusammenarbeit mit RWE und Benteler. Hauptzweck der Pilotanlage ist die Optimierung des Prozesses und das Testen verschiedener Eisenerze sowie die Optimierung der in der gesamten Wertschöpfungskette verwendeten Produkte. Sie hat eine maximale Produktionskapazität von 500 kg pro Stunde und wird im ersten Quartal 2023 in Betrieb gehen. Mehr erfahren…

Projekt Oshivela

Das Projekt Oshivela (Oshivambo für Eisen) in Namibia wird als erstes die HyIron-Technologie industriell verwenden und voraussichtlich Ende 2024 in Betrieb gehen. Mit einer anfänglichen Produktion von 15,000 Tonnen pro Jahr wird die Anlage zeigen, dass die industrielle Produktion von grünem Eisen wirtschaftlich und technisch realisierbar ist. Dank eines modularen Konstruktionsmodells kann die Produktion leicht auf eine wesentlich höhere Leistung gesteigert werden. Mehr erfahren…

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